Geocaching ist ein Outdoor-Hobby der vielseitigen Art. Wer sich auf Dosensuche begibt, kann einiges erleben was er sich nicht zu träumen wagte, tut manchmal Dinge, die er nie tun wollte und besucht Orte, die er eigentlich nicht sehen wollte. So erging es auch mir letztens, während der Wochenend-Caching-Tour.
Entlang der Reide, dem schmalen Bach in Halles Osten, sind einige knifflige Caches gut versteckt. Drei davon locken Cacher in das kleine Örtchen Peißen. Für den Start hatten wir jedoch zuerst die zweitgrößte Dose des Stadtgebietes vorgesehen, die unübersehbar an der Bundesstraße steht un offenbar gemuggelt war. Wie sonst soll ich mit einen fest verschlossenen Logbuchbehälter erklären, der bis an den Rand mit Wasser gefüllt ist? Nun, wir haben versucht, den Schaden zu begrenzen und hoffen das Logbuch trocknet wieder, sind dann weiter zu einem als Dorfteich angekündigtem Tümpel. Zu dem gut versteckten Fleckchen Erde verirrt sich selten ein Fremder. Wir erregten sofort Aufsehen und bekamen umsichtige Hilfsangebote der Anwohner.
Dorfteich in Peißen bei Halle Lost Place
Dieser gut verborgene kleine Teich in dem Peißener Ortsteil Rabatz behütet eine Geocaching-Dose.
Weiter ging es in Richtung Einkaufspark „Immerzu“. Gebaut in den ersten Nachwende-Jahren, zog das Areal einst Scharen von Käufern an. Inzwischen wächst das sprichwörtliche Gras darüber, nur ab und zu schaut noch mal ein Geo-Caching-Mitglied vorbei. Einst blühte hier der Handel.Jetzt werden Ruinen von blühenden Bäumen und Sträuchern überwuchert.
Das folgende Versteck war schon ein wenig anstrengender. Im Listing stand – Wathose mitnehmen -, was sich als sehr sinnvoll erwies. Es floss kaum Wasser im Bachbett der Reide, nach dieser langen regenfreien Zeit, wodurch der versprochene, kniehohe Schlamm sichtbar war. Wathosen gehörten noch nicht zu unserer Ausrüstung, ich hatte mit Mülltüten vorgesorgt. Die sind zwar nicht hundert Prozent wasserdicht, hielten mir aber den übel riechenden Matsch vom Leibe.
Als Nächstes lockten uns die Koordinaten zu dem Gelände der ehemaligen „Gefriertrocknung Stichelsdorf“. Auf dem vermeintlichen Weg zur Dose waren unsere heiß geliebten Cachermobile hinderlich, wir liesen sie fest angeschlossen am Feldrand zurück. Doch auch zu Fuß kamen wir kaum voran, haben lange im Gestrüpp gesucht, entnervt aufgegeben und die Weitersuche auf den Herbst verschoben.
Für den Weg zum nächsten Cache haben wir das falsche Reideufer gewählt. Der richtige Baum stand uns genau gegenüber, das Ufer zu steil und zu rutschig für eine Bachüberquerung, also entschied sich Schatzi für den Umweg. Nach zwei weiteren „Normalos“ hatten wir uns dann ein großes Eis bei unserem Lieblingseisverkäufer in Kanena verdient.