Geocaching, radfahren und baden – unterwegs am Geiseltalsee

Die Geisel plätschert den Hang hinunter in den Geiseltalsee. Im Hintergrund ist die Marina Mücheln zu sehen.

Sonne von früh bis spät, 30 Grad im Schatten und ein freier Tag – der Geiseltalsee lockt. Also fix die Räder aufs Auto geschnallt und ab in den Süden (20 Kilometer). In Frankleben empfiehlt sich ein relativ großer Parkplatz mit Seenähe, direkt am Radrundweg. Schon nach wenigen Minuten waren wir am Strand und nahmen das erste Bad des Tages.

So erfrischt starteten wir zu unserer Geiseltalsee-Radrunde, bei der wir ein paar Geocaches suchen und viel baden wollten. Noch war die Lufttemperatur angenehm, wir fuhren linksherum um den See und blieben damit erst einmal im Schatten der Bäume. Der erste unspektakuläre Cache war bald gefunden, bei dem nächsten, abseits vom Rundweg versteckten, waren wir mehr gefordert. Die Geocaching-App schickte uns nach rechts, da stand ein dicht bewachsener Hang im Weg. Wir stapften durch Brennnesseln, zerkratzten uns die Waden und kamen dennoch nicht durch.

Wenn der direkte Weg versperrt ist, muss man eben einen Umweg nehmen, nach der nächsten Wegbiegung entdeckten wir einen, mit Unkraut gut getarnten, Pfad. Zu eng und unwegsam für die Cacher-Mobile, schweren Herzens und gut gesichert vertrauten wir sie einem Laternenpfahl an. Zu Fuß kamen wir den Zielkoordinaten bald näher und standen schließlich genau darüber, noch eine kleine Klettereinlage, schon hockte ich vor der Bunkertür und sah die Dose.

Dieser Bunker, so berichtet der Geocaches-Owner, stammt aus dem Zweiten Weltkrieg, und war Standort einer Flak-Stellung. Damals war die Halde noch kahl und die Schützen hatten sicher gute Sicht von hier oben. Jetzt wächst alles zu, nur ab und an kommt noch jemand von Geocaching vorbei.

Auf dem Weg nach unten vernaschten wir noch große, süße, schwarze Brombeeren. Verschwitzt, geschunden und schmutzig eilten wir alsdann zum Seeufer, fanden eine schöne Badestelle und gingen ins Wasser. Die Badesachen haben wir dann gleich anbehalten, für den nächsten Badestopp.

Meist war der Geiseltalsee-Radweg flach, doch für einen Cache mussten wir einen Anstieg in Kauf nehmen. Er versteckte sich gut, ich bewunderte die Aussicht und Schatzi fand die Dose. Nach getaner Arbeit und kurzer Rast wollten wir den schönen Asphaltweg wieder hinunterrollen. Da sah ich, wie sich, auch auf Rädern, ein Pärchen aufwärts quälte. Ich hatte da so einen Verdacht…, hab mich hinter ein Gebüsch gehockt und den beiden beim Suchen zugeschaut.

Noch ein Versteck ist hier erwähnenswert – ein verlassener Mannschaftsbunker, Baujahr 1944. Diese unscheinbare Tür führte in ein tiefes dunkles Nichts. Ohne Taschenlampen wären wir aufgeschmissen, doch unsere kleinen Funzeln machten es auch nicht leicht.

Schön kühl war es hinter den Zweimeterfünfzig dicken Mauer, kühl genug das im Eingangsbereich „Stalaktiten“ wachsen können.

Dann sind wir schnurstracks, ins Strandbad auf der Halbinsel Stöbnitz geradelt. Am FKK-Strand war noch Platz für uns und die Badesachen blieben trocken.

In der größten Hitze des Tages nahmen wir die Steigung zum Weinberg hinauf in Angriff. – seufz: Ach hätten wir doch den sandgeschlemmten Uferweg gewählt!

Wie meistens, wenn es bergauf ging, ging es auch wieder hinab, mit angenehmen Fahrtenwind. Dann nutzten wir den nächstbesten Zugang zum Geiseltalsee, badeten, fuhren ein Stück, badeten noch mal (usw.) und fanden auch unser Auto wieder.

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